Lobivia-Hybride VOLGAN

Lobivia-Hybride VOLGAN

Heute möchte ich euch gerne meine Lobivia-Hybride VOLGAN vorstellen. Vor Jahren hatte ich über ein Kakteenforum Kontakt mit einem Herrn aus Südwestfrankreich. Er züchtete eher spaßeshalber Hybriden und eines Tages schickte er mir einige Samen. Ich bekam dazu lediglich die Information, dass es sich um eine Wildbestäubung der Candlelight mit vermutlich den danebenstehenden Lobivien handele. Man weiß ja nie genau, wo die Insekten, die die Blüten bestäuben, vorher gelandet waren. Jedenfalls kamen eigentlich nur zur selben Zeit blühende Lobivia amblayensis in Frage, die neben der Candlelight gestanden hatten.

Da ich in Bezug auf Hybridennamen zu der Zeit noch recht unerfahren war, hielt ich die Pflanze mit der Bezeichnung Candlelight anfangs für eine Chamaecereus-Hybride. Erst im weiteren Verlauf meiner Hybridenleidenschaft lernte ich, dass es sich bei der Mutterpflanze, aus der diese Kreuzung hervorging, um die Echinopsis-Hybride Candlelight des Züchters Robert Schick handelt.

Die Schick-Hybride Candlelight ist mir im Laufe der Zeit sehr ans Herz gewachsen. Wieso ist das so? Nun, sie legt nur ein bescheidenes Wachstum an den Tag. Das bedeutet, dass ich auch nur einen minimalen Platz für sie benötige. Da gibt es von Herrn Schick durchaus andere Kandidaten, die im Laufe der Zeit manchen Blumentopf gesprengt haben. Diese also ist (m)eine „Kleine“, die auch noch andere gute Eigenschaften hat. Sie ist nur sparsam bedornt und sie macht eine gewisse Anzahl an Ablegern. Das heißt, bei guter Beobachtung ist eine Vermehrung gesichert. Schließlich weiß man nie, ob man nicht doch eines Tages durch einen dummen Zufall eine Pflanze verliert, sei es durch Schädlingsbefall, durch zu starke Sonnenbestrahlung oder zu viel/zu wenig Wasser. Wie dem auch sei, mit Candlelight sollte das nicht so rasch geschehen, denn davon gibt es mittlerweile mehrere Töpfe.

Candlelight

Candlelight

Ein weiterer Pluspunkt von Candlelight ist, dass sie regelmäßig mein Auge mit ihren hübschen, knallgelben Blüten erfreut. Da kommt direkt Freude auf, wenn man das Gewächshaus betritt. Die Blüten sind natürlich eher klein. Aber ich erhebe auch keinen Anspruch auf eine Blütengröße von 23, 25, ja – in Züchterkreisen schwärmt man sogar schon von zukünftig 30 cm Durchmesser bei Trichocereus-Blüten.

Da verhalte ich mich doch lieber wie das sprichwörtliche bescheidene Veilchen im Moose. Ich kann mich sehr wohl auch an besonders farbenfrohen kleinen Blüten erfreuen.

Zurück zu den geschenkten Samen aus Südwestfrankreich. Natürlich habe ich sie sofort ausgesät. Das war im Jahre 2012, also vor ziemlich genau acht Jahren. Zu meiner Freude gingen die Samen gut auf und nach einem Jahr hatte ich ein ganzes Töpfchen voller unterschiedlicher kräftiger Sämlinge. Unterschiedlich? Nun, es gab Sämlinge, die ziemlich nackt waren, kaum sichtbare Dornen hatten. Und es gab andere, die durchaus eine Anzahl Dornen entwickelte. Damals war für mich ja noch alles neu. Man erinnere sich, dass ich erst Ende 2008 die erste Echinopsis-Hybride kaufte. So war mein erster Lerneffekt: Die Pflanzenkörper von Hybriden, die aus Samen von ein- und derselben Frucht entstanden sind, müssen nicht zwingend dasselbe Aussehen haben.

LH VOLGAN Überblick

LH VOLGAN Überblick

Um die Sache abzukürzen: Schon nach wenigen Jahren zeigten meine zwischenzeitlich mehrfach umgetopften Sämlinge ihre ersten Knospen. Sehnsüchtig wurde die Blüte erwartet. Nach und nach war es dann soweit. Da gab es herrliche orange und rötliche Farben zu bestaunen.

Letztlich habe ich aus dieser Aussaat von 2012 genau zehn Pflanzen gezogen. Ich habe diese Lobivia-Hybriden für mich VOLGAN genannt nach dem Nicknamen des Spenders. Die einzelnen Pflanzen habe ich durchnummeriert von 1-10.

Nachfolgend nun endlich das Resultat aus der Kreuzung (Wildbestäubung) der Echinopsis-Hybride Candlelight des Züchters Robert Schick mit der (vermutlich) Lobivia amblayensis des Züchters WOH.

Wer sich nun vielleicht fragt, in welcher Kakteengärtnerei er die Lobivia-Hybride VOLGAN kaufen kann, dem sei gesagt: In gar keiner. Es sind keine Ableger in Umlauf gekommen und so wird es auch bleiben.

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Kategorien:
Kakteen

Über den Autor

Elke

Elke Seidel


Kakteen und Pflanzen aller Art sind meine Leidenschaft. Cello und Blockflöte sind "meine" Instrumente. Im evangelischen Kirchenchor singe ich mit. Wenn dann noch Zeit bleibt, wird sie dem Handarbeiten gewidmet.

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