Wünschen darf man zu jeder Zeit. Friede(n) auf Erden. Wer wünschte sich das nicht, ganz besonders – mal wieder – im zu Ende gehenden Jahr 2023? In einer ersten persönlichen Bilanz des zurückliegenden Jahres dachte ich bei mir mit Fokus auf das Weltgeschehen: Dieses Jahr kann man in die Tonne kloppen! Da gab es ja von Anfang bis Ende nur Schreckensnachrichten. Krieg, Verwüstung, Hungersnot, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen, Sturmfluten, Vertreibungen, Flucht aus der Heimat, Klimakrise, Finanznöte, merkwürdige Gesinnungen und so fort. Nichts, aber auch rein gar nichts, erschien mir positiv.
Doch wenn ich den Blick auf meine eigene kleine Welt fokussiere, dann wird mir doch sehr warm ums Herz. Es geht mir gut, wir sind gesund, haben ein Dach über dem Kopf. Die Enkelkinder machen große Freude und tragen per se in sich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Es ist an uns, sie moralische Werte, Normen und Verhaltensweisen zu lehren, damit sie verantwortungsvoll in der Gesellschaft und mit der Gesellschaft zu agieren lernen. Damit sie als Erwachsene das Miteinander und Füreinander leben, keine Ich-bezogene Denkweise entwickeln. Die Freiheit und den Frieden als höchstes Gut erkennen. Dankbar und demütig sollten wir sein, weil wir in der Lage sind, unseren Kindern und Kindeskindern die entsprechende Sorgfalt, körperliche und geistige Entwicklung, Bildung und Erziehung angedeihen lassen zu können, an denen es weltweit so vielen Kindern fehlt. Ja, ich bin gesegnet, und ich bin demütig, dass ich so und nicht anders leben kann und darf.
Mich schmerzen die Verluste, die so viele Menschen und insbesondere die Kinder in diesen Tagen des WeltUNFriedens erleiden und das Unrecht, das sie erdulden müssen. Wie wird ihr Leben weitergehen? Traumatische Erlebnisse in der Kindheit, aber auch im Erwachsenenleben, jedoch in der ersten Lebensphase der Entwicklung ganz besonders, steckt kein Mensch ohne Weiteres weg. Es verfolgt und prägt den Menschen ein Leben lang. Wird aus diesen frühkindlichen Erfahrungen nicht möglicherweise wieder der Trieb zu unmoralischem Handeln entwickelt, weil die Erziehung von Wut und Zorn und Rache geleitet ist?
Es liegt an uns, an unserer Lebenserfahrung und an unserem ungetrübten Blick auf die Geschichte, auch – und nicht zuletzt – auf die Worte und die darin vermittelten Werte des Buchs der Bücher, wie wir handeln, wie wir uns in der Gesellschaft bewegen, wie wir Erziehung gestalten. Welche Werte wir vorleben. Schon vor mehr als 2000 Jahren, ja sehr viel früher noch, gab es immer wieder Menschen, die den richtigen Weg aufgezeigt haben – und immer wieder Menschen, die diesen Weg ignoriert haben.
Und trotzdem: die Hoffnung bleibt. Ohne Hoffnung kann der Mensch nicht leben. Glaube – Liebe – Hoffnung, die drei göttlichen Tugenden, von denen die Liebe die stärkste ist.
Ich wünsche meinen Lesern zu diesem Weihnachtsfest 2023, dass sie nicht verzweifeln, weder am eigenen Leben noch an der Welt im Ganzen. Haltet die Hoffnung wach in euren Herzen. Glaubt weiter an das Gute im Menschen und tut euer Möglichstes, dies in eurem Tun und Handeln, in den Entscheidungen, die ihr trefft, in allem, was ihr euren Kindern vermittelt, widerzuspiegeln. Tragt die Liebe weiter zu den Mitmenschen, zu allen, die nicht nur in diesen Tagen um Weihnachten herum einsam und verlassen sind. Achtet gut aufeinander und denkt auch mal darüber nach, was der Grund ist für unser Weihnachtsfest. Wieso beschenken wir uns gegenseitig? Vielleicht, weil wir vor mehr als zwei Jahrtausenden selbst so wunderbar beschenkt wurden?!
In diesem Sinne wünsche ich allen ein friedvolles Weihnachtsfest.
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Weihnachten
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