Was tut sich so im Februar im Garten? Nachdem der Winter wieder einmal zu warm war, der Januar gar weltweit der wärmste Januar seit Beginn der Aufzeichnungen vor 40 Jahren gewesen ist, so die Meteorologen, was blüht uns da nun Ende Februar? Immerhin ist es heute trocken, die Sonne zeigt sich und das Thermometer steht auf 8 °C. Frost? Fehlanzeige!
Hier bimmeln Hunderte von Schneeglöckchen, ohne dass sie Schnee gesehen hätten. Einst fing es mit einer Handvoll Knöllchen aus Mutters Schrebergarten an. Zwischenzeitlich haben sie sich im gesamten Garten ausgebreitet. Das ging natürlich nicht von heute auf morgen. Sie haben dafür 30 Jahre gebraucht, wobei sie nach und nach an immer mehr Stellen aufgetaucht sind. Im Februar erfreuen sie mich ja noch. Im Mai oder Juni, wenn immer noch ihr grünes Laub überall zu sehen ist, ist es mit der Freude dann meist vorbei. Ich weiß, das ist undankbar.
Seit etwa zwei Wochen hat auch die Schneerose Ice N‘ Roses Red einen gewaltigen Schub gemacht. Im Novemberbeitrag hatte ich bereits über diese im Winter blühenden Pflanzen berichtet.
Die botanischen Krokusse warten auf wärmende Sonnenstrahlen, damit sich ihre Blüten öffnen. Vereinzelt finde ich auch schon die kräftigeren lila Krokus-Züchtungen, die wenige Wochen später zur Blüte kommen werden. Häufig waren die botanischen Krokusse Mitte Februar schon wieder verblüht.
Etwas erschrocken war ich, als ich sah, dass die Blutpflaume vor dem Fenster schon erste rosa Blüten öffnet. Das ist definitiv ziemlich früh. Sonst steht der Baum erst Mitte bis Ende März in voller Blüte. Normal hingegen ist es, wenn die noch recht junge Aprikose um diese Zeit ihre Blüten öffnet. Sie wurde im Herbst vor zwei Jahren gepflanzt. Damit die ersten Sonnenstrahlen die Knospen nicht zu früh zur Öffnung reizt, habe ich sie gewissenhaft an die westliche Hauswand gepflanzt. Aber das nützt alles nichts, sie blüht im Februar, komme was wolle. Im vergangenen Jahr entwickelte sie nur fünf oder sechs Blüten. Im Dauerregen war damals kein Insekt sichtbar. Dennoch entwickelten sich zwei Mini-Aprikosen, die jedoch irgendwann abfielen und ungenießbar waren. Heute sieht es mit der Knospenentwicklung schon besser aus. An jedem der noch spärlich vorhandenen Zweiglein tummeln sich die Knospen. Leider ist es recht windig, so dass es schwierig ist, die Blüten mit dem Fotoapparat festzuhalten. Meinetwegen können die Blüten auch noch vierzehn Tage geschlossen bleiben, denn auch jetzt sind Bestäuber noch Mangelware.
Bald kommende Gaumenfreuden verkünden die ersten Blättchen des Bärlauchs, die sich vorwitzig aus dem Boden recken. Ich muss gleich mal mein Kochbuch nach einem geeigneten Rezept durchforsten.
Während um diese Zeit in vielen Teilen des Landes die Jecken den Winter austreiben, freut sich der Gärtner über jede kleine Veränderung, die auf eine neue Gartensaison hinweist. Bald werden sich die ersten Meisen im neuen Heim einquartieren. Dafür hat mein Mann sich im Winter ins Zeug gelegt. Die alte Villa Meise hat nämlich ihre besten Jahre hinter sich. Trotzdem darf sie vorerst noch bleiben, damit für die Piepmätze in unserem Garten kein Wohnungsnotstand herrscht.
Kategorien:
Garten
Schlagworte:
Aprikose, Bärlauch, Blutpflaume, Garten, Krokus, Schneeglöckchen, Schneerose, Vogelhaus
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